Für das erste Kennenlernen von Dir und Deinem Pferd ist es uns wichtig, genügend Zeit einzuplanen (i.d.R. 1 bis 1 ½ Stunden). Darin enthalten ist die Anamnese, eine Situationsanalyse und Definition der Trainingsziele, sowie die erste Trainingseinheit und Planung der Folgetrainings. Da die Lernerfolge bei Pferden mit niedrigem Stresslevel und guter Konzentrationsfähigkeit am grössten sind, kann es sein, dass wir zwischendurch kurze Pausen für das Pferd einplanen. So ergeben sich mehrere kurze, aber effektive Einheiten in einer Lektion, was nachgewiesenermassen einen positiven Einfluss auf den gesamten Lernprozess und die aufgewendete Tainingszeit hat.  

Durch gezielte Wiederholungen und sukzessives Heranführen des Pferdes an das gewünschte Trainingsziel, werden nachhaltige Ergebnisse erreicht. Wir kombinieren bewährte Erfahrung mit modernen Erkenntnissen aus der Forschung, welche evidenzbasiertes Fachwissen u.a. aus folgenden Bereichen beinhalten:

Neurowissenschaft / Wahrnehmungsphysiologie

Bezeichnet naturwissenschaftliche Forschungsbereiche, in denen Aufbau und Funktionsweise von Nervensystemen untersucht werden.

Bedeutung auf unsere Arbeit mit Pferden bezogen: Wissen um die Sensorik des Pferdes, der neurophysiologischen und kognitiven Reizverarbeitung - was uns ermöglicht, Rückschlüsse zu gezeigtem Verhalten des Pferdes auf bestimmte präsentierte Reize zu ziehen, mögliche Reaktionen des Pferdes vorauszusehen und das Training entsprechend zu planen.  

Behaviorismus

Fokussiert sich auf Reize aus der Umwelt und benennt das wissenschaftstheoretische Konzept, Verhalten mit wissenschaftlichen Methoden zu untersuchen und zu erklären.

Bedeutung auf unsere Arbeit mit Pferden bezogen: Gezieltes und sinnvolles Einsetzen der Lerntheorien wie z. B. der klassischen oder operanten Konditionierung, etc.

Ethologie

Auch «Verhaltensbiologie» genannt, analysiert, durch welche angeborenen und Umwelt- Faktoren, Verhalten ausgelöst und gesteuert wird.  

Bedeutung auf unsere Arbeit mit Pferden bezogen: Differenzierung von Instinkt-, angeborenem und erlerntem Verhalten (Reizreaktionskette), sowie das Erkennen von konditionierten Verhaltensmustern. Daraus werden Ziele und Massnahmen für das Training abgeleitet.

Physiologie

Befasst sich mit den Lebensvorgängen im Organismus - in Zellen, Gewebe und Organen – und bezieht sich auf physikalische und chemische Vorgänge. Ein Beispiel hierfür ist die Wirkung von Hormonen auf den Organismus und das Verhalten, aber auch Zellvorgänge beim Muskelaufbau, Regeneration nach Verletzungen, etc.

 Biomechanik

Ist ein Teilbereich der Bewegungswissenschaft, welcher die Wissenschaft die den Bewegungsapparat biologischer Systeme und die mit ihm erzeugten Bewegungen unter der Verwendung der Begriffe, Methoden und Gesetzmässigkeiten von Mechanik, Anatomie und Physiologie beschreibt, untersucht und beurteilt.